270 Route 7.BETHANIEN. Von Jerusalembaums,
den
Jesus
verflucht
hat
(6
Min.);
das
Dorf
in
der
Ferne
r.
oben
heisst
Abu
Dîs.
In
18
Minuten
gelangen
wir
nach
Betha-
nien.
Die
Ortschaft
führt
nur
bei
den
Franken
heute
heisst
sie
el-ʿAzarîye
(von
Lazarus
resp.
Lazarium
abzu-
leiten,
da
die
Araber
aber
wohl
nicht
zu
bezweifeln,
dass
ihre
Lage
in
der
That
dem
alten
Bethanien
entspricht;
die
Entfernung,
15
Stadien
(Joh.
11,
18),
stimmt
mit
der
von
uns
zurückgelegten
Strecke
von
40
Min.
Den
Namen
„Haus
der
Armuth“
(=
Bethanien)
führte
das
Dorf
wohl
von
seiner
stillen
abgelegenen
Lage
gegen
die
Wüste
hin;
Aussätzige
(die
noch
heute
der
Volksmund
„arm“
nennt)
fanden
hier
ihre
Zu-
fluchtsstätte
(Marc.
14,
3
†).
Auch
Jesus
zog
sich
aus
dem
über-
füllten
Jerusalem
hierher
zu
Freunden
zurück.
Schon
früh
wurden
hier
Klöster
und
Kirchen
erbaut
und
den
Pilgern
Stellen
gezeigt.
Melisendis,
die
Gemahlin
Fulco’s,
des
vierten
Königs
von
Jerusalem
(S.
223),
stiftete
1138
ein
Nonnenkloster
bei
der
Lazaruskirche;
1259
kam
dasselbe
an
die
Hospitalbrüder
Das
heutige
el-ʿAzarîye
liegt
an
einem
Vorhügel
im
SO.
des
Oelbergs,
dessen
Höhen
spärlich
bebaut
sind,
sodass
sich
das
frische
Grün,
in
welchem
das
Dorf
liegt,
vortheilhaft
von
der
Umgebung
abhebt.
Das
Dorf
besteht
aus
einigen
40
Hütten
und
zählt
nur
mus-
limische
Oel-,
Mandel-
und
Johannisbrodbäume.
Von
den
Merkwürdigkeiten
des
Ortes
fällt
zuerst
eine
Thurmruine
auf;
nach
den
grossen
ge-
ränderten
Steinen
zu
schliessen,
reicht
das
Gebäude
über
die
Kreuz-
fahrerzeit
hinaus
(ist
also
nicht
der
Thurm,
welchen
Melisendis
zum
Schutze
des
Klosters
hier
erbauen
liess).
Etwa
20
Schritte
NO.
von
diesem
sog.
„Schloss
des
Lazarus“
liegt
das
Lazarusgrab.
Schon
die
Römerin
(arab.
Kabr
el-ʿAzar).
Die
Thüre
schaut
nach
N.;
eine
Moschee,
an
ihrem
weissen
Kuppeldach
kenntlich,
liegt
östlich
von
dem
Grab-
gewölbe,
denn
die
Muslimen
und
nahmen
das
Gebäude
in
Besitz;
da
sie
die
Pilger
Ort
zu
besuchen,
liessen
die
Christen
von
aussen
anlegen,
theilweise
durch
den
Felsen.
Man
steigt
26
Stufen
hinab
in
eine
viereckige
ziemlich
enge
Vorkammer,
in
welcher
einst
eine
Kapelle
gewesen
sein
soll;
auch
die
Muslimen
beten
hier.
Nach
O.
weiter
gehend,
gelangt
man
3
hohe
Stufen
hinunter
in
die
sog.
Grabkammer
des
Lazarus.
Auf
der
O.-Seite
ist
ein
vermauerter
Eingang.
Die
dürftig
aussehende
Kammer
ist
ge-
mauert;
das
Ganze
entspricht
also
keineswegs
einer
jüdischen
anlage.
Früher
zeigte
man
das
Grab
in
der
Kirche
oben,
und
hier